Das Sternbild Skorpion
Steckbrief
- Lateinischer Name
- Scorpius
- Hemisphäre
- Südliche Hemisphäre
- Sichtbarkeit
- Januar - September
- Fläche
- 497 deg²
- Hellster Stern
- Antares (HIP Nummer 80763)
- Besonderheiten
- Offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen, planetarische Nebel, Emissionsnebel
Der Skorpion (lat. Scorpius) ist ein auffälliges Sternbild auf der Ekliptik und insbesondere aus der Astrologie bekannt. Es gehört zu den 48 Sternbildern, die der griechisch-römische Astronom Ptolemäus bereits in der Antike beschrieben hat. In dem Bereich befindet sich eine Vielzahl an Deep-Sky-Objekten.
Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche
Das Sternbild Skorpion liegt in der südlichen Hemisphäre und kann von der gesamten Südhalbkugel beobachtet werden. Nördlich des Äquators zeigt es sich lediglich bis zum 44. Breitengrad vollständig. Es kann also nur bis Orten gesehen werden, die südlicher als beispielsweise Bologna in Italien, Minneapolis in den USA oder Toronto in Kanada liegen.
In südlichen Regionen kann die Sternkonstellation zwischen den Monaten Januar und September observiert werden, wobei Mai bis August den besten Blick bieten. In nördlicheren Bereichen ist der Zeitraum Mai bis August ebenfalls am günstigsten, um die Konstellation zu entdecken.
Der Skorpion streckt sich mit einer Fläche von rund 497 Quadratgrad über den Nachthimmel und liegt mit dieser Größe auf Rang 33 im Vergleich zu allen anderen 88 Sternbildern. Er liegt auf der Ekliptik und gehört daher zu den 12 Tierkreiszeichen.
Aus astrologischer Sicht haben alle Lebewesen, die zwischen 24. Oktober und dem 22. November geboren sind, das Sternzeichen Skorpion. Dieser Zeitraum wurde vor tausenden Jahren mithilfe des Verlaufs der Sonne durch das Sternbild definiert. Astronomisch gesehen, ist dieser Zeitraum heute um einiges kürzer und etwas verschoben. Denn aufgrund der Präzessionsbewegung der Erde, durchläuft die Sonne heute nur vom 23. November bis zum 30. November durch das Sternbild Skorpion.
Der Skorpion ist eingebettet zwischen sieben anderen Sternbildern. Entlang der Ekliptik grenzen die Waage und der Schütze an. Nördlich liegt der große Schlangenträger. Außerdem befinden sich der Wolf, das Winkelmaß, sowie der Altar und die Südliche Krone in der direkten Nachbarschaft.
Besonderheiten im Sternbild
Das Himmelsareal des Skorpions liegt in der Nähe des Zentrums der Milchstraße, welches für eine Reihe von nebligen Objekten sorgt. Dazu zählen offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen, sowie planetarische Nebel und ein Emissionsnebel.
M7 (Messier 7), oder auch NGC 6475, ist einer der hellsten offenen Sternhaufen im Skorpion. Er hat eine scheinbare Helligkeit von etwa 3,3 mag und beinhaltet rund 100 Sterne. Claudius Ptolemäus erwähnte den Sternhaufen erstmals im Jahr 130. Aufgrund dessen wird er häufig auch als „Ptolemäus‘ Sternhaufen“ bezeichnet. Das Objekt kann nord-westlich des hellen Sterns Shaula (lat. λ Scorpii) beobachtet werden.
Gemeinsam mit dem offenen Sternhaufen M6 (Messier 6), der häufig mit dem Namen Schmetterlingshaufen erwähnt wird, stellt M7 einen der beeindruckendsten offenen Sternhaufen in nördlichen Breitengraden dar.
NGC 6302 ist hingegen die Katalogbezeichnung für einen planetarischen Nebel im Skorpion. Er ist außerdem mit der Bezeichnung Käfer-Nebel bekannt. Er hat eine scheinbare Helligkeit von etwa 9,6 mag und ist nur mit professioneller Ausrüstung sichtbar. NGC 6302 liegt in rund 4.000 Lichtjahren Entfernung. Der amerikanische Astronom James Dunlop entdeckt ihm im Juni 1826. Auf astronomischen Fotografien zeigen sich eindrucksvolle Strukturen.
Geschichte und Mythologie
In sumerischer Zeit wurde das Sternbild mit Išḫara, der Göttin des Krieges verbunden. In den präkolumbischen lateinamerikanischen Völkern wurde das Sternbild bereits mit einem Skorpion assoziiert. So auch von Ptolemäus, der ihn in seine Beschreibung der 48 Sternbilder der Antike aufnahm.
In der griechischen Mythologie gibt es viele sich unterscheidende Erzählungen. In einer soll Artemis den Skorpion geschickt haben, um den Jäger Orion zu töten. Der Jäger Orion hatte vor, alle wilden Tiere zu erlegen, was der Göttin der Jagd missfiel. Laut einer anderen Übermittlung war es Apollon, der den Skorpion sandte, allerdings aus anderen Beweggründen. Aus Eifersucht wollte er seinen Freund Orion umbringen, da sich Artemis zu ihm hingezogen fühlte.
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