Das Sternbild Stier

Steckbrief

Lateinischer Name
Taurus
Hemisphäre
Beide Hemisphären
Sichtbarkeit
Oktober - Januar
Fläche
797 deg²
Hellster Stern
Aldebaran (HIP Nummer 21421)
Besonderheiten
Offene Sternhaufen, planetarischer Nebel, Gasnebel
Das Sternbild Stier

Der Stier (lat. Taurus) ist eine der ältesten Konstellationen und gehört zu den 48 Sternbildern, die von dem griechisch-römischen Astronom Ptolemäus in der Antike beschrieben wurden. Es ist der Ursprung des gleichnamigen Sternzeichens, welches heute eine wichtige Rolle in der Astrologie spielt. In dem Bereich des Stiers liegen einige spannende Deep-Sky-Objekte zum Beobachten.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Der Stier streckt sich über den Himmelsäquator und ist vielerorts sichtbar. Er kann zwischen den Breitengraden 89° N und 59° S vollständig am Nachthimmel gesehen werden. Auf der Nordhalbkugel kann er also von überall beobachtet werden. Südlich des Äquators zeigt er sich lediglich für die Antarktis, sowie dem umliegenden Ozean nicht.

Die Konstellation liegt auf der Ekliptik, also der scheinbaren Laufbahn der Sonne und anderer Planeten, wie beispielsweise dem Mond. Es gehört damit zu den 12 Tierkreiszeichen.

Jedes Jahr zwischen dem 14. Mai und dem 20. Juni läuft die Sonne durch den Stier, sodass er nicht sichtbar ist. Denn zu dieser Zeit geht das Sternbild gemeinsam mit der Sonne am Horizont auf- und unter.

Das Sternzeichens Stier, welches aufgrund des Verlaufs der Sonne durch das Sternbild, bestimmt wurde, ist für einen anderen Zeitraum definiert. Denn als die astrologischen Sternzeichen vor Jahrtausenden festgelegt wurden, war der Verlauf der Sonne noch um rund einen Monat verschoben. Die Präzessionsbewegung, also die Taumelbewegung der Erde, ist für diesen Effekt verantwortlich.

Bei dem Stier handelt es sich um ein ausgedehntes Sternbild. Es erstreckt sich mit rund 797 Quadratgrad über den Himmel und nimmt damit den 17. Rang im Vergleich zu allen anderen 88 Sternbildern ein.

In der Konstellation liegen einige sehr helle Sterne. Die zwei auffälligsten sind Aldebaran (lat. α Tauri) und Elnath (lat. β Tauri). Sie sind nicht nur die hellsten Sterne in der Konstellation Stier, sie gehören auch zu den 30 hellsten Sternen am gesamten Nachthimmel.

Der hellere von beiden ist Aldebaran. Es handelt sich hierbei um ein Doppelsternsystem, dessen Hauptstern ein Roter Riese ist. Die scheinbare Helligkeit liegt bei etwa 0,87 mag. Er markiert den Kopf des Stieres.

Elnath hingegen hat eine scheinbare Helligkeit von 1,7 mag. Es handelt sich um einen blauweißen Stern in rund 130 Lichtjahren Entfernung.

Der Stier liegt eingebettet zwischen einer Reihe von bekannten Konstellationen am Himmel. Entlang der Ekliptik grenzen im Westen und Osten die Sternbilder Zwillinge und Widder. Nördlich grenzen der Fuhrmann und Perseus an. Im Süden liegt das auffällige Sternbild Orion, sowie der Walfisch und Eridanus.

Besonderheiten im Sternbild

Im Stier liegen einige interessante Objekte, wie ein Gasnebel, mehrere offene Sternhaufen und ein planetarischer Nebel.

Der Gasnebel NGC 1952 ist auch bekannt unter dem Namen Krebsnebel oder M1 (Messier 1). Es handelt sich hierbei um ein Überrest einer Supernova. In einem Teleskop erscheint der Gasnebel als ovaler Fleck.

Gasnebel NGC 1952, M1, Krebsnebel

Der hellste offene Sternhaufen im Stier ist der M45 (Messier 45) oder auch Plejaden genannt. Der zweite Name stammt aus der griechischen Mythologie. Er zählt zu den bekanntesten und markantesten offenen Sternhaufen am Nachthimmel. M45 umfasst schätzungsweise 3.000 Sterne, die in etwa 410 Lichtjahren Entfernung liegen.

Bereits mit bloßen Augen lassen sich einige Sterne gut erkennen. Sie liegen an der nord-westlichen Verlängerung des Sternbilds.

Offener Sternhaufen M45, Plejaden

Die Hyaden stellen einen weiteren gut sichtbaren offenen Sternhaufen dar. Er hat eine scheinbare Helligkeit von etwa 1,6 mag und kann auch bereits mit bloßem Auge wahrgenommen werden. Der Sternhaufen liegt in unmittelbarer Nähe des hellsten Sterns Aldebaran. Ausgehend von dem Stern liegt er süd-westlich.

Der planetarische Nebel NGC 1514 ist nicht besonders auffällig und hat lediglich eine scheinbare Helligkeit von 10,9 mag.

Mythologie

Die bekannteste der vielen Erzählungen um den mythologischen Ursprung des Stiers handelt von Zeus, der in der Gestalt eines weißen Stieres die schöne Europa entführte.

Diese befand sich mit ihren Freundinnen am Strand von Tyrus, als sich der Stier sanftmütig neben sie legte. Er ließ sich streicheln und mit Blumen schmücken bis Europa schließlich auf ihm am Strand entlang ritt. Langsam näherte der Stier sich den Wellen und schritt immer tiefer in das raue Meer, bis er schwamm und Europa sich nur noch an ihm festhalten konnte. So brachte Zeus Europa nach Kreta und verführte sie dort.

In einer anderen Version verwandelte Zeus sich nicht selbst in einen Stier, sondern sandte einen solchen aus, um Europa zu entführen.

In Kreta verliebte sich der Stier nach Erfüllung seines Auftrages in die Königin Pasiphae, wofür er vom Meeresgott Poseidon bestraft wurde – feuerspeiend verwüstete dieser daraufhin die Felder. Schließlich wurde er vom Helden Theseus getötet und in den Himmel gesetzt.

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