Das Sternbild Schwan

Steckbrief

Lateinischer Name
Cygnus
Hemisphäre
Nördliche Hemisphäre
Sichtbarkeit
Juni - Oktober
Fläche
804 deg²
Hellster Stern
Deneb (HIP Nummer 102098)
Besonderheiten
Offene Sternhaufen, planetarische Nebel, Emissionsnebel, Reflexionsnebel, Supernovaüberrest, Galaxien, Dunkelwolken
Das Sternbild Schwan

Der Schwan (lat. Cygnus) ist ein ausgedehntes Sternbild am Nordhimmel. Es gehört zu den 48 Konstellationen, die der griechisch-römische Astronom Ptolemäus bereits in der Antike beschrieben hat. In dem Himmelsareal liegt eine Vielzahl an verschiedenen Deep-Sky-Objekten.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Das Sternbild Schwan liegt in der nördlichen Hemisphäre und ist auf der Nordhalbkugel von überall sichtbar. Südlich des Äquators ist es lediglich bis zum 29. Breitengrad vollständig am Nachthimmel zu sehen. Es kann also nur von Regionen beobachtet werden, die nördlicher als beispielsweise Durban in Südafrika, Porto Alegre in Argentinien oder Brisbane in Australien liegen.

Die Monate Juni bis Oktober bieten die besten Bedingungen die Sternkonstellation zu observieren. Dabei zeigt sie sich mit rund 804 Quadratgrad am Firmament. Im Vergleich zu allen anderen 88 Sternbildern nimmt sie mit dieser Fläche den Rang 16 ein.

Den Schwan zu finden ist nicht schwer. Denn gemeinsam mit den Konstellationen Adler und Leier bildet er das sogenannte Sommerdreieck. Dies ist eine Verbindung der jeweils hellsten Sterne (Wega, Altair und Deneb) der drei markantesten Sternbilder des Sommer- und Herbsthimmels.

Deneb (lat. α Cygni) ist der lichtstärkste Stern im Schwan. Sein Name stammt aus dem Arabischen und kann mit „Schwanz“ übersetzt werden. Es handelt sich hierbei um einen Blauen Überriesen, der sich in der Entwicklungsphase zum Roten Überriesen befindet. Seine scheinbare Helligkeit liegt bei rund 1,2 mag.

Auch die umliegenden Sternbilder können eine gute Orientierungshilfe bei der Suche des Schwans am Nachthimmel sein. Im Norden grenzen Kepheus, sowie der Drache an. Im Osten und Süden liegen die Konstellationen Leier, sowie der Fuchs. Westlich grenzen der Pegasus und die Eidechse an.

Besonderheiten im Sternbild

Durch den Bereich des Schwans zieht sich die Milchstraße, welche für viele interessante neblige Objekte und Sterne sorgt. Dazu zählt eine Reihe von offenen Sternhaufen, planetarischen Nebeln, Emissionsnebeln und Reflexionsnebeln. Aber auch eine linsenförmige Galaxie, eine Radiogalaxie, ein Supernovaüberrest, sowie Dunkelwolken und protoplanetarische Nebel können entdeckt werden. Im Folgenden werden zwei Objekte näher erläutert.

Etwas östlich des Sterns Deneb befindet sich der Emissionsnebel NGC 7000 mit dem Eigennamen Nordamerikanebel. Der Name ist aufgrund der Form entstanden, welche an eine Landkarte des Kontinents erinnert. Es handelt sich hierbei um einen diffusen Gasnebel aus überwiegend Wasserstoff, der auf astronomischen Fotografien tiefrot erscheint. Seine Entfernung zur Erde wird auf 2.000 bis 3.000 Lichtjahre geschätzt. Das Objekt kann bei guten Bedingungen, also in dunklen Neumondnächten und wenig Lichtverschmutzung mit einem Prismenfernglas wahrgenommen werden.

Emissionsnebel NGC 7000
Emissionsnebel NGC 7000

Der sogenannte Cirrusnebel oder auch Schleier-Nebel, ist ein sichtbarer Bereich einer Supernovaexplosion, welcher aus mehreren Emissions- und Reflexionsnebeln besteht. Die Explosion fand vor ungefähr 8.000 Jahren statt. Der deutsch-britische Astronom Wilhelm Herschel entdeckte die Ansammlung im September 1784. Die Objekte liegen südlich des Sterns Gienah (lat. Ɛ Cygni) und können in dunklen Nächten in einem Fernglas wahrgenommen werden. Durch ein Teleskop lassen sich weitere Strukturen erkennen.

Cirrusnebel, Schleier-Nebel
Cirrusnebel; Autor: Mikael Svalgaard; Quelle: http://www.leif.org/mikael/veil_fullres.jpg

Mythologie

Der mystische Vogel am Nachthimmel sorgt für viele verschiedene Versionen über den Ursprung des Sternbildes.

In der bekanntesten Erzählung handelt es sich bei dem Schwan um Zeus, der in der Gestalt des schönen und sanften Tieres jungen Frauen nachstellte. So verführte er zum einen die nichts ahnende Nemesis, die den angeblich gejagten Schwan aufnahm und pflegte. Als sie neun Monate nach diesem Vorfall ein weißes Ei zur Welt brachte, versteckte sie es beschämt im Wald. Dort fand es ein Schäfer, der das Ei zu Leda brachte, der Königin von Sparta. Diese ließ es ausbrüten und nach einiger Zeit schlüpfte Helena, die zum Inbegriff der Schönheit im Altertum wurde und zum Auslöser des trojanischen Krieges.

Auch die spartanische Königin Leda selbst verführte er in der Gestalt eines Schwanes in der Hochzeitsnacht mit dem König Tyndareos, sodass die Zwillinge Castor und Pollux gezeugt wurden.

In einer anderen Version geht es um Cygnus, einen Freund des Sohnes des Sonnengottes Helios. Als dieser brennend in den Fluss Eridanus stürzte schwamm er entsetzt hinaus und suchte unermüdlich nach seinem Freund. Zeus rührte dies so sehr, dass er ihn in einen Schwan verwandelte und als Vorbild für Treue und Freundschaft in den Himmel setzte.

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