Das Sternbild Perseus

Steckbrief

Lateinischer Name
Perseus
Hemisphäre
Nördliche Hemisphäre
Sichtbarkeit
Ganzjährig
Fläche
615 deg²
Hellster Stern
Mirfak (HIP Nummer 15863)
Besonderheiten
Offene Sternhaufen, planetarischer Nebel, Reflexionsnebel, Gasnebel
Das Sternbild Perseus

Perseus ist ein auffälliges Sternbild in der nördlichen Hemisphäre. Es gehört zu den 48 klassischen Konstellationen, die der römisch-griechische Astronom Ptolemäus bereits in der Antike beschrieben hat. In seinem Bereich liegt eine Vielzahl von interessanten Deep-Sky-Objekten.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Das Sternbild Perseus liegt nördlich des Himmeläquators und kann dementsprechend von der gesamten Nordhalbkugel beobachtet werden. Südlich des Äquators zeigt es sich lediglich bis zum 35. Breitengrad. Dies entspricht in etwa Regionen, wie beispielsweise dem äußersten Süden Südafrikas, Adelaide in Australien oder Buenos Aires in Argentinien.

Aus Breitengraden wie Mitteleuropa ist es zirkumpolar, also ganzjährig zu sehen. Von südlicheren Standorten bieten die Monate September bis März den besten Blick auf die Sternkonstellation.

Dabei streckt sich Perseus mit rund 615 Quadratgrad über den Nachthimmel und nimmt damit den 24. Platz im Größenvergleich zu allen anderen 88 Sternbildern ein.

Die Visualisierung des Sternbilds stellt den Helden Perseus dar, der den Kopf der tödlichen Medusa in der Hand hält. Dafür werden zahlreiche Sterne ungefähr zu einem Y miteinander verbunden. Der hellste Stern ist dabei Mirfak (lat. α Persei). Er stellt einen Teil des Körpers von Perseus dar.

Es handelt sich hierbei um einen gelben Überriesen, dessen Masse etwa 11-mal so groß wie die der Sonne. Außerdem hat er eine scheinbare Helligkeit von rund 1,8 mag. Damit gehört er zu den 50 am hellsten strahlenden Sternen des Nachthimmels.

An Perseus grenzen sieben anderen Sternbilder. Darunter befinden sich die beiden bekannten Konstellationen Kassiopeia und Andromeda. Auch der Widder und der Stier, welche insbesondere in der Astrologie bekannt sind, liegen an Perseus an. Außerdem befinden sich in der direkten Nachbarschaft das Dreieck, der Fuhrmann und die Giraffe.

Besonderheiten im Sternbild

Durch den Bereich des Perseus‘ zieht sich das Band der Milchstraße, welche für eine Reihe von offenen Sternhaufen sorgt. Außerdem befinden sich in dem Himmelsareal ein planetarischer Nebel, ein Reflexionsnebel und ein Gasnebel.

Der hellste offenen Sternhaufen trägt den Namen Melotte 20 oder auch Collinder 39. Er liegt unmittelbar um den Hauptstern Mirfak herum, der auch Teil dieser Gruppe ist. In dem Haufen befindet sich eine Menge heller Sterne, weshalb bereits mit bloßem Auge viele einzelne Sterne erkannt werden können. Wenngleich Melotte 20 bereits seit der Antike bekannt ist, wurde er bis heute nicht in Kataloge wie Messier oder NGC aufgenommen. Erst 1915 katalogisierte der britische Astronom Philibert Jacques Melotte das Objekt.

Der planetarische Nebel trägt die Katalognummern M76 (Messier 76) und NGC 650. Außerdem ist er mit den Eigennamen Kleiner Hantelnebel beziehungsweise Schmetterlingsnebel bekannt. Er wurde von dem französischen Astronom Pierre Méchain im September 1780 entdeckt. M76 kann nur schwer mit bloßem Auge beobachtet werden, da er nicht besonders lichtstark ist.

Planetarischer Nebel M76, NGC 650
Planetarischer Nebel M76, NGC 650; Autor: Credit Line and Copyright Adam Block/Mount Lemmon SkyCenter/University of Arizona; Quelle: http://www.caelumobservatory.com/gallery/m76.shtml

Und auch der Reflexionsnebel NGC 1333 wird nur auf lang belichteten astronomischen Fotografien sichtbar. Der Gasnebels NGC 1499 kann hingegen nur in besonders dunklen Nächten wahrgenommen werden.

Mythologie

Laut der griechischen Mythologie war Perseus der Sohn von Zeus und Danae, der Tochter des Königs von Argos. Dieser verbannte seine Tochter und ihr Neugeborenes auf die Insel Seriphos, da ein Orakel ihm andernfalls Unheil vorgesagt hatte.

Der König der Insel nahm die beiden wohlwollend auf, versuchte aber immer wieder, die schöne Danae zur Heirat zu überreden. Dies missfiel Perseus. Doch der König stritt sein Vorhaben gegenüber Perseus stets ab. Aus Erleichterung versprach Perseus seinem Ziehvater ein besonderes Geschenk – den Kopf der Medusa. Da der Blick der Medusa jedoch jeden den er traf zu Stein werden ließ, nahm der König an, dass Perseus der Hochzeit bald nicht mehr im Weg stehen würde.

Athene jedoch, die die einst reizvolle Medusa in das Ungeheuer verwandelt hatte, verschaffte Perseus eine entsprechende Ausrüstung, da sie wusste, dass er auch ein Sohn ihres geliebten Vaters Zeus war. Schließlich schaffte Perseus es, Medusa zu besiegen und den Kopf mit sich zu tragen.

Auf dem Heimweg kam Perseus an der Jungfrau Andromeda vorbei, die von ihrem Vater Kepheus als Opfer für das Seeungeheuer Cetus (Walfisch) an einen Felsen gekettet wurde. Kurzerhand rettete er sie und hielt um ihre Hand an. Kepheus gestattete dies, obwohl er sie schon vor langer Zeit seinem Bruder versprochen hatte. Dieser wiederum wollte allerdings nicht auf seine Versprochene verzichten und versuchte Perseus bei der Hochzeitsfeier zu verjagen.

Perseus zog deshalb den Kopf der Medusa aus der blickdichten Tasche und verwandelte seinen Nebenbuhler in Stein. Mit seiner frisch vermählten Ehefrau zog Perseus zurück nach Seriphos. Er kam gerade rechtzeitig, um die Hochzeit seiner Mutter mit dem dortigen König zu verhindern. Auf der Insel gründete er mit Andromeda eine große Familie.

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