Das Sternbild Giraffe

Steckbrief

Lateinischer Name
Camelopardalis
Hemisphäre
Nördliche Hemisphäre
Sichtbarkeit
Ganzjährig
Fläche
757 deg²
Hellster Stern
β Camelopardalis (HIP Nummer 23522)
Besonderheiten
Mehrere Galaxien, ein offener Sternhaufen, ein planetarischer Nebel
Das Sternbild Giraffe

Die Giraffe (lat. Camelopardalis) ist ein ausgedehntes und dennoch unscheinbares Sternbild des Nordhimmels. Sie hat zwar keine besonders hellen Sterne, dafür aber einige interessante Deep-Sky-Objekte.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Die Konstellation Giraffe liegt in der nördlichen Hemisphäre und ist lediglich bis knapp unter dem Äquator sichtbar. Auf der Nordhalbkugel ist sie von überall sichtbar, auf der Südhalbkugel kann sie nur entlang des Äquators beobachtet werden. Denn die Giraffe zeigt sich lediglich bis zu 2° südlicher Breite.

In nördlichen Breitengraden ist sie zirkumpolar. Sie kann also das ganze Jahr über beobachtet werden. Aus südlichen Regionen nahe dem Äquator kann sie am besten von November bis Februar gesehen werden.

Sie streckt sich mit 757 Quadratgrad über den Nachthimmel. Damit ist sie auf Rang 18 im Vergleich zu allen anderen 88 Sternbildern.

Wenngleich sie mit ihrer Fläche zu den größeren Konstellationen gehört, ist sie recht unauffällig. Dies liegt insbesondere daran, dass keiner der Sterne heller als die vierte Größenklasse ist.

Der hellste Stern in der Giraffe ist der β Camelopardalis (kurz β Cam). Seine scheinbare Helligkeit wird mit etwa 4,03 mag angegeben. Er ist ein gelblich scheinender Überriese in rund 840 Lichtjahren Entfernung.

β Cam ist als Einzelstern anerkannt, wobei Beobachtungen zeigen, dass er einen scheinbaren Begleiter hat. Da die beiden jedoch ihre Gravitation nicht beeinflussen, handelt sich hierbei nur um einen optischen Doppelstern.

Es gibt verschiedene Visualisierungen der Giraffe. Bei einigen bilden vier Sterne ein Dreieck und ein fünfter Stern bildet die Verlängerung an einer Seite. Dieser außerhalb platzierte Stern stellt den Hals der Giraffe dar, während das Dreieck der Körper der Giraffe ist. In anderen Abbildungen werden lediglich zwei Sterne zu einer Linie verbunden.

Um die Giraffe am Nachthimmel zu finden, ist es hilfreich nach auffälligen Sternen und Konstellationen in der Nachbarschaft Ausschau zu halten.

Denn zwischen den beiden Sternen Capella im Fuhrmann und Polaris im Kleinen Bär befindet sich ein großer Bereich mit lichtschwachen Sternen. Diese Fläche markiert die Giraffe.

Wer sich lieber an Sternbildern orientiert, sollte nach Kassiopeia und dem Großen Bären suchen. Sie sind recht auffällig und grenzen direkt an der Giraffe.

Weitere Nachbarn sind Kepheus, Perseus, sowie der Luchs und der Drache.

Besonderheiten im Sternbild

In der Giraffe befinden sich mehrere spannende Objekte zum Beobachten.

NGC 1502 ist ein offener Sternhaufen, der im Jahr 1787 von dem deutsch-britischen Astronom Wilhelm Herschel entdeckt wurde. Er befindet sich in rund 2.700 Lichtjahren Entfernung und kann bereits mit einem größeren Fernglas beobachtet werden.

Auch eine Reihe von Galaxien liegen im Bereich des Sternbilds. Eine davon ist die Balkenspiralgalaxie NGC 2403. Sie liegt etwa 10 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt und kann bereits als nebliger Fleck im Fernglas wahrgenommen werden.

Balkenspiralgalaxie NGC 2403
Balkenspiralgalaxie NGC 2403

Der im Jahr 1900 vom US-amerikanischen Astronom Robert Grant entdeckte planetarische Nebel IC 3568 liegt ebenfalls in der Konstellation Giraffe. Er ist auch unter dem Namen Leon-Slice-Nebel bekannt und sieht aus wie ein bläulicher Kreis mit einem hellblauen Kern.

Geschichte

Das Sternbild ist erst seit 1613 bekannt, als der niederländische Astronom Petrus Plancius es unter dem Namen Camelopardalis einführte. Dies tat er vermutlich, um den leeren Zwischenraum zu füllen, denn in der Antike wurde dieser Bereich nicht als Sternbild definiert.

Im Jahr 1624 übernahmen der deutsche Astronom Jacob Bartsch und sein Schwiegersohn die Konstellation. Jedoch interpretierten sie in das Sternbild ein Kamel, welches in der Bibel als Reittier erwähnt wird. Und auch die lateinische Bezeichnung Camelopardalis kann mit dem deutschen Wort Kamelopard übersetzt werden.

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