Das Sternbild Fuhrmann

Steckbrief

Lateinischer Name
Auriga
Hemisphäre
Nördliche Hemisphäre
Sichtbarkeit
November - Januar
Fläche
657 deg²
Hellster Stern
Capella (HIP Nummer 24608)
Besonderheiten
Offene Sternhaufen, Emissionsnebel, planetarischer Nebel
Das Sternbild Fuhrmann

Der Fuhrmann (lat. Auriga) ist eines von 48 Sternbildern, die bereits in der Antike von dem römisch-griechischen Astronom Ptolemäus beschrieben wurden. Es enthält einige hell leuchtende Sterne, sowie sehenswerte Deep-Sky-Objekte.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Die Konstellation Fuhrmann liegt in der nördlichen Hemisphäre und kann von weiten Teilen der Erde beobachtet werden. Auf der Nordhalbkugel ist es von überall zu sehen und südlich des Äquators zeigt es sich bis zum 34. Breitengrad. Das entspricht in etwa Orten, wie beispielsweise Kapstadt (Südafrika), Santiago de Chile (Chile) oder Sydney (Australien).

Von nördlichen Breitengraden sind die besten Monate das Sternbild am Nachthimmel zu beobachten etwa von November bis Januar. Der nördliche Teil des Fuhrmanns ist in Regionen, wie Mitteleuropa, sogar zirkumpolar. Er ist also das ganze Jahr über sichtbar.

Es streckt sich mit einer Fläche von ungefähr 657 Quadratgrad über den Himmel und ist damit auf Rang 21 im Vergleich zu den anderen 88 Sternbildern.

Im Fuhrmann befinden sich einige sehr helle Sterne, was die Suche nach dem Sternbild sehr erleichtert.

Insbesondere der Stern Capella (lat. α Aurigae) leuchtet besonders hell. Er hat eine scheinbare Helligkeit von 0,08 mag und ist damit der hellste Stern im Fuhrmann, sowie der dritthellste Stern am gesamten Nordhimmel. Es handelt sich hierbei um ein Doppelsternsystem in rund 43 Lichtjahren Entfernung.

Er markiert mit seiner Position nicht nur den nördlichen Punkt des Fuhrmanns, er ist auch der nördlichste Punkt des Wintersechsecks.

In der Nachbarschaft befinden sich einige berühmte Sternbilder, die eine gute Orientierungshilfe geben. Darunter befinden sich die beiden aus der Astrologie bekannten Konstellationen Stier und Zwillinge. Auch die Giraffe, Perseus und der Luchs grenzen am Fuhrmann.

Besonderheiten im Sternbild

Durch den Fuhrmann zieht sich die Milchstraße, sodass nicht nur jede Menge Sterne beobachtet werden können, sondern auch einige spannende Deep-Sky-Objekte.

So kann unteranderem eine Reihe von offenen Sternhaufen entdeckt werden. Die drei interessantesten Sternhaufen sind M36, M37 und M38. Sie sind alle drei nach dem französischen Astronom Charles Messier benannt.

M36 (Messier 36), auch bekannt mit der Katalognummer NGC 1960, besteht aus etwa 60 einzelnen Sternen. Er kann bereits mit einem etwas größeren Fernglas beobachtet werden.

M37 (Messier 37), auch mit der Katalognummer NGC 2099 gelistet, enthält hingegen circa 150 Sterne. Sie können jedoch nur in einem Teleskop einzeln beobachtet werden. In einem Fernglas wirkt der Sternhaufen wir ein nebliger Fleck.

M38 (Messier 38), oder auch NGC 1912, setzt sich aus einer interessanten Anordnung von rund 100 Sternen zusammen. In einem Fernglas wirkt diese Anordnung ebenfalls nur wie ein Nebelfleck.

M36 und M38 befinden sich zwischen den drei Sternen Mahasim, Hasseleh und Elnath. Letzterer Stern gehört offiziell zu der Konstellation Stier. M37 liegt südlich des Sterns Mahasim.

Offener Sternhaufen, M38
Offener Sternhaufen, M38

In der Nähe von M36 befinden sich die beiden Emissionsnebel NGC 1931 und IC 405. Ersterer wurde im Jahr 1793 vom deutsch-britischen Astronom Wilhelm Herschel entdeckt. Er kann bereits mit einem kleineren Teleskop als rötlich leuchtender Nebel wahrgenommen werden.

Neben diesen Objekten können noch einige weitere beobachtet werden, darunter auch ein planetarischer Nebel.

Mythologie

Es gibt viele verschiedene Ansätze zum mythologischen Ursprung des Sternbilds Fuhrmann. Dabei wird die Konstellation völlig unterschiedlich identifiziert. Im Folgenden werden zwei Interpretation näher erläutert.

Die Römer erkannten in dem Sternbild Erichthonios, den Erfinder des vierspännigen Wagens und den gelähmten Sohn des Gottes Vulkan.

Die Göttin Minerva brachte ihm bereits in jungen Jahren den Umgang mit Pferden bei, sodass er schnell zu einem hervorragenden Rennfahrer wurde und für seine Erfolge schließlich in den Himmel gesetzt wurde.

In Griechenland hingegen handelte es sich um Myrtilos, den Verantwortlichen des Renngespanns des Königs Oinomaos.

Der König lieferte sich mit jedem Mann, der seine Tochter Hippodameia heiraten wollte, ein Rennen. Verlor dieser, wurde er vor den Augen aller getötet.

Da Oinomaos dank Myrtilos den schnellsten Wagen des gesamten Reiches fuhr, verlor Hippodameia die Hoffnung eines Tages heiraten zu können. Nach einigen Jahren traf sie jedoch auf den schönen Pelops und verliebte sich unsterblich in ihn. Sie beschloss, das Rennen mit der Hilfe von Myrtilos zu manipulieren.

Wissend, dass Myrtilos in sie verliebt war, versprach sie ihm die Hochzeitsnacht, wenn er ihr helfen würde. Er ging freudig auf den Handel ein, lockerte die Schrauben des Rennwagens des Königs und so nahm das Unheil seinen Lauf. Oinomaos verunglückte tödlich und Pelops lockte Myrtilos auf einen Felsen, um ihn hinunterzustürzen und ertrinken zu lassen.

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