Das Sternbild Schütze

Steckbrief

Lateinischer Name
Sagittarius
Hemisphäre
Südliche Hemisphäre
Sichtbarkeit
Juni - August
Fläche
867 deg²
Hellster Stern
Kaus Australis (HIP Nummer 90185)
Besonderheiten
Offene Sternhaufen, Gasnebel, Kugelsternhaufen, planetarische Nebel, Galaxien
Das Sternbild Schütze

Der Schütze (lat. Sagittarius) ist ein ausgedehntes Sternbild am Südhimmel. Es wurde in der Antike beschrieben, wobei der Ursprung noch weiter zurückliegt. In dem Bereich befindet sich eine Vielzahl von spannenden Deep-Sky-Objekten.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Das Sternbild Schütze liegt in der südlichen Hemisphäre und kann von der gesamten Südhalbkugel beobachtet werden. Nördlich des Äquators zeigt es sich lediglich bis zum 45. Breitengrad vollständig am Nachthimmel. Es kann also nur von Regionen beobachtet werden, die südlicher als beispielsweise Montreal in Kanada, Portland in den USA oder Mailand in Italien liegen.

Der Schütze befindet sich auf der Ekliptik und ist das Südlichste aller 12 Tierkreiszeichen. Jedes Jahr zwischen dem 18. Dezember und 20. Januar wandert die Sonne durch die Sternkonstellation. In diesem Zeitraum kann das Sternbild nicht beobachtet werden, da es zeitgleich mit der Sonne auf- und untergeht. Um das Sternbild zu observieren, sollten die Monate Juni bis August gewählt werden, denn diese bieten den besten Blick.

Das Sternzeichen Schütze wird allen Menschen zugeordnet, die zwischen dem 23. November und dem 21. Dezember geboren sind. Die astrologische Berechnung ist also um rund einen Monat verschoben, als der tatsächliche Verlauf der Sonne. Dies liegt daran, dass sich aufgrund der Präzessionsbewegung der Erde der Sonnenverlauf über die Jahrtausende verschoben hat.

Die Konstellation hat eine Fläche von rund 867 Quadratgrad und liegt damit im Vergleich zu allen anderen 88 Sternbildern auf Platz 15.

In Sternkarten wird der Schütze mit einer Vielzahl von Sternen visualisiert. Der Hellste trägt den Eigennamen Kaus Australis (lat. ε Sagittarii). Es handelt sich hierbei um ein Doppelsternsystem mit einer scheinbaren Helligkeit von etwa 1,8 mag.

Die Sternkonstellation liegt eingebettet zwischen zehn anderen Sternbildern am Nachthimmel. Entlang der Ekliptik grenzen der Skorpion und der Steinbock an. Andere Nachbarn sind der Adler, das Schild, sowie die Schlange (Schwanz) und der Schlangenträger. Außerdem befindet sich die Südliche Krone, das Teleskop und das Mikroskop in unmittelbarer Nähe. Der Indianer eckt süd-westlich an.

Besonderheiten im Sternbild

Im Himmelsareal des Schützen liegt der sternreichste Teil der Milchstraße. Diese sorgt für eine Reihe von nebligen Objekten, wie beispielsweise offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen oder Gasnebel. Aber auch planetarische Nebel und eine Galaxie lassen sich mit professionellem Equipment wahrnehmen. Im Folgenden werden zwei Objekte näher beschrieben.

Der hellste Gasnebel ist mit einer scheinbaren Helligkeit von circa 6 mag der M8 (Messier 8) oder NGC 6523. Er wird außerdem auch Lagunennebel genannt. Es handelt sich hierbei um ein großes Sternentstehungsgebiet in dessen Kern ein junger offener Sternhaufen liegt und sich Dunkelwolken durchziehen. Der italienische Naturforscher Giovanni Battista Hodierna entdeckte das Objekt bereits im Jahre 1654.

Bereits mit einem Feldstecher kann es mittig zwischen den beiden Sternen Polis (lat. μ Sagittarii) und 3 Sagitarii wahrgenommen werden.

Gasnebel M8, NGC 6523
Gasnebel M8, NGC 6523; Autor: ESO/S. Guisard; Quelle: https://www.eso.org/public/images/eso0936a/

Bei der Galaxie NGC 6822 beziehungsweise IC 4895 handelt es sich um eine irreguläre Zwerggalaxie. Sie ist auch mit dem Eigennamen Barnards Galaxie bekannt. Das Objekt beinhaltet etwa 10 Millionen Sterne, sowie rund 150 Sternentstehungsgebiete. Diese zeigen sich auf astronomischen Aufnahmen als rote Bläschen. Ihre Entfernung zur Milchstraße wird auf ungefähr 1,6 Millionen Lichtjahre geschätzt. Entdeckt hat der US-amerikanische Astronom Edward Emerson Barndard die Galaxie im August 1884.

Obwohl NGC 6822 zu den hellsten Galaxien am Nachthimmel zählt, ist sie schwierig zu beobachten.

Zwerggalaxie NGC 6822, IC 4895
Zwerggalaxie NGC 6822, IC 4895; Autor: ESO; Quelle: https://www.eso.org/public/images/eso0938a/

Geschichte und Mythologie

Der Schütze gehört zu den Sternbildern der Antike. Die erste Erwähnung des Sternbildes fand allerdings schon bei einem Volk von Reiternomaden statt und wurde anschließend von den Sumerern weitergetragen. Auch die Babylonier interpretierten bereits die Sterne und sahen in ihnen die Gottheit Pabilsang, die einen Löwenkopf trug und Flügel besaß. Für die Inder und alten Ägypter war das Sternbild hingegen ein Bogenschütze beziehungsweise Reiter.

Zum mythologischen Ursprung der Sternkonstellation gibt es verschiedene Versionen und Darstellungen. Einige setzten den Schützen mit dem Zentauren Cheiron gleich, der als begnadeter Bogenschütze einen Pfeil auf den Skorpion schoss, der den Jäger Orion angriff. Andere wiederum sahen in ihm Krotos, den Sohn von Pan und Eupheme. Er galt als der Erfinder des Bogenschießens und großartiger Künstler.

Insgesamt sind die Interpretationen umstritten, letztendlich setzte sich aber das Bild des Zentauren mit Pfeil und Bogen durch.

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