Das Sternbild Kreuz des Südens

Steckbrief

Lateinischer Name
Crux
Hemisphäre
Südliche Hemisphäre
Sichtbarkeit
Ganzjährig
Fläche
68 deg²
Hellster Stern
Acrux (HIP Nummer 60718)
Besonderheiten
Offene Sternhaufen, Dunkelnebel
Das Sternbild Kreuz des Südens

Das Kreuz des Südens ist ein sehr kleines, aber dennoch auffälliges Sternbild. Es ist insbesondere auf der Südhalbkugel bekannt und ziert heute die Flaggen einiger Länder, darunter Neuseeland und Brasilien. In seinem Bereich liegen nur wenige Deep-Sky-Objekte zum Beobachten.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Die Sternkonstellation Kreuz des Südens liegt, wie der Name bereits verrät, in der südlichen Hemisphäre. Aufgrund dessen kann es südlich des Äquators von allen Orten beobachtet werden. Auf der Nordhalbkugel zeigt es sich lediglich bis zum 26. Breitengrad. Das entspricht in etwa Regionen, wie beispielsweise Miami in den USA oder dem Norden von Taiwan.

Bis ungefähr 35° südlicher Breite ist das Sternbild zirkumpolar. Es kann also das ganze Jahr über am Nachthimmel gesehen werden. 35° S entspricht in etwa Orten wie Sydney in Australien. Von nördlicheren Regionen ist es von Dezember bis März sichtbar.

Das Kreuz des Südens ist die kleinste Konstellation im Vergleich aller anderen 88 Sternbilder. Seine Fläche bemisst sich lediglich auf rund 69 Quadratgrad. Und dennoch kann es leicht am Firmament gefunden werden.

Die vier Hauptsterne bilden in den meisten Visualisierungen ein klassisches Kreuz. Sowohl die Form als auch die Lichtstärke der Sterne sind sehr auffällig. Alle vier Sterne leuchten hell am Nachthimmel, wobei Acrux (lat. α Crucis) mit einer scheinbaren Helligkeit von etwa 0,77 mag der hellste Stern im Kreuz des Südens ist.

Es handelt sich hierbei um einen Dreifachstern, dessen drei Sterne in einem Teleskop einzeln aufgelöst werden können. Denn dort erscheinen sie als auffällig weiß leuchtende Sterne. Die Entfernung dieses Mehrfachsternsystems zum Sonnensystem liegt bei rund 320 Lichtjahren.

Das Kreuz des Südens hat nur zwei Nachbarn, die direkt angrenzen. Im Norden liegt der große Zentaur und im Süden grenzt die kleine Fliege an.

Besonderheiten im Sternbild

Im Bereich des Sternbilds Kreuz des Südens befinden sich einige offene Sternhaufen und ein Dunkelnebel, die sich gut beobachten lassen.

Ein sehr interessanter Sternhaufen ist NGC 4755. Aufgrund seiner verschieden leuchtenden Sterne gab ihm der britische Astronom John Herschel den Eigennamen Jewelbox (dt. Schmuckkästchen). Seine scheinbare Helligkeit beträgt etwa 4,2 mag und die Entfernung liegt bei rund 5.000 bis 7.000 Lichtjahren.

Durch ein Fernglas oder Teleskop lassen eine Vielzahl von orange-roten und bläulich schimmernden Sternen erkennen. NGC 4755 liegt etwas süd-westlich des Sterns Mimosa.

An der Grenze zu den Sternbildern Zentaur und Fliege befindet sich die Dunkelwolke mit dem Namen Kohlensack. Sie ist die bekannteste Dunkelwolke am Nachthimmel. Ihre Entfernung wird auf rund 500 bis 600 Lichtjahre geschätzt. Sie ist sehr auffällig, da sie das Licht dahinter liegender Sterne absorbiert und somit ein „Loch“ inmitten der sternreichen Milchstraße bildet.

Durch ein Fernglas lassen sich bereits spannende Strukturen erkennen.

Geschichte

In der griechischen Antike wurde das Sternbild zunächst dem Zentauren zugeordnet. Zu dieser Zeit konnte es vom Mittelmeerraum noch beobachtet werden. Doch im Laufe der Jahrhunderte verschob sich das Sternbild aufgrund der Präzessionsbewegung der Erde immer weiter in den Süden, bis es schließlich aus Südeuropa nicht mehr gesehen werden konnte.

Erst im 16. Jahrhundert, als portugiesische Seefahrer anlässlich des lohnenden Gewürzhandels mit Indien, regelmäßig durch die Gewässer des Südatlantiks fuhren, entdeckten sie die Sternkonstellation wieder. Für den Handel nahmen sie den gefährlichen Weg um den Süden Afrikas und über den Indischen Ozean hoch nach Indien auf.

Dabei orientierten sie sich stets an den Sternen. Das Kreuz des Südens war für sie eine besonders gute Hilfe, da es direkt in Richtung des Himmelssüdpols zeigt.

Der Gewürzhandel florierte, sodass sich auch die Florentiner Fürstenfamilie Medici im Laufe der Zeit daran beteiligte. Folglich fuhren von nun an auch Mitarbeiter der Familie auf der Schiffsflotte mit. Einer von ihnen war Andrea Corsali, der in einen Brief an seinen Dienstherren die Schönheit der Sternkonstellation Kreuz des Südens beschrieb.

Im Zuge der poetischen Interpretation des Sternbilds wurde das Kreuz des Südens sehr populär in Europa. So nahm im Jahr 1589 der niederländische Astronom Petrus Plancius das Sternbild schließlich unter dem heute geläufigen Namen Crux (dt. Kreuz des Südens) in seinem Himmelsglobus auf.

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