Das Sternbild Fuchs

Steckbrief

Lateinischer Name
Vulpecula
Hemisphäre
Nördliche Hemisphäre
Sichtbarkeit
Juli - September
Fläche
268 deg²
Hellster Stern
Anser (HIP Nummer 95771)
Besonderheiten
Offene Sternhaufen, planetarische Nebel, Emissionsnebel, Galaxien
Das Sternbild Fuchs

Der Fuchs (lat. Vulpecula) ist ein unscheinbares Sternbild des Nordhimmels. Es liegt inmitten der Milchstraße und beinhaltet daher einige spannende Deep-Sky-Objekte.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Das Sternbild Fuchs liegt in der nördlichen Hemisphäre und kann von der Nordhalbkugel aus allen Regionen beobachtet werden. Und auch südlich des Äquators ist es bis tief in den Süden sichtbar. Lediglich in der Antarktis und von etwas nördlicheren Orten kann es nicht gesehen werden.

Die besten Monate zum Beobachten sind Juli bis September.

Es hat eine Fläche von etwa 268 Quadratgrad und befindet sich damit auf Rang 55 im Vergleich zu den anderen 88 Sternbildern.

Der Fuchs wird unterschiedlich dargestellt. In vielen Visualisierungen werden lediglich zwei Sterne zu einer Linie verbunden. In anderen Abbildungen werden etwa fünf Sterne miteinander verknüpft und stellen eine Linie in zickzack Form dar.

Den Fuchs am Nachthimmel zu finden ist nicht leicht, denn keiner seiner Sterne ist heller als die vierte Größenklasse.

Der hellste Stern ist Anser (lat. α Vulpeculae), auch bekannt unter dem Namen Lukida Anseris. Es handelt sich hierbei um einen roten Riesenstern, dessen Durchmesser 40-mal größer ist als der unserer Sonne. Anser liegt in etwa 300 Lichtjahren Entfernung und hat eine scheinbare Helligkeit von 4,45 mag.

Um den Fuchs dennoch am Nachthimmel ausfündig zu machen, lohnt es sich nach den Nachbarsternbildern Ausschau zu halten. Nördlich grenzen die Konstellationen Schwan und Leier, während im Süden der Pfeil und der Delfin angrenzen. Westlich liegt das Sternbild Pegasus und östlich der Herkules.

Besonderheiten im Sternbild

Durch den Fuchs zieht sich die Milchstraße, welche nicht nur für jede Menge Sterne sorgt, sondern auch interessante Deep-Sky-Objekte beinhaltet.

So befindet sich in dem Sternbild einer der bekanntesten planetarischen Nebel. Er trägt den Namen Hantelnebel oder auch M27 (Messier 27) und wurde 1764 von dem französischen Astronom Charles Messier entdeckt.

Vor etwa 10.000 Jahren entstand der Nebel als ein roter Riesenstern seine Gashülle abstieß. Diese Gashülle stellt heute den planetarischen Nebel dar und beinhaltet weiterhin im Kern einen, wenn auch lichtschwachen, Stern.

Der Nebel an sich hat eine scheinbare Helligkeit von circa 7,5 mag und kann mit einem Fernglas wahrgenommen werden. Der Stern im Zentrum ist kaum zu erkennen. Die Entfernung von dem Hantelnebel zu unserer Erde wird mit circa 1.300 Lichtjahren angegeben.

Planetarischer Nebel M27, Hantelnebel
Planetarischer Nebel M27, Hantelnebel

Außerdem befinden sich im Fuchs auch mehrere offene Sternhaufen. Darunter beispielsweise der NGC 6823 mit einer scheinbaren Helligkeit von 7,1 mag. Das Alter dieses Sternhaufens wird auf zwei Millionen Jahre geschätzt.

Stock 1 ist ein weiterer Sternhaufen. Er hat eine scheinbare Helligkeit von etwa 5,3 mag und kann bereits mit einem Fernglas beobachtet werden. Es handelt sich hierbei um circa 40 einzelne Sterne in 1.000 Lichtjahren Entfernung.

Bei Collinder 399, auch mit den Namen Kleiderbügelhaufen und Brocchis Haufen bekannt, handelt es nicht um keinen echten Sternhaufen. Collinder 399 ist lediglich eine zufällige Häufung von helleren Sternen mit unterschiedlichen Entfernungen. Er wird auch als Asterismus bezeichnet.

Neben diesen Objekten beinhaltet der Fuchs auch einen Pulsar, also einen schnell rotierenden Neutronenstern. Dieser wurde erstmal im Jahr 1967 von zwei britischen Radioastronomen/innen entdeckt.

Im Sternbild befinden sich auch einige Galaxien. Jedoch sind diese nicht besonders lichtstark und daher lediglich in großen Teleskopen sichtbar.

Mythologie

Obwohl der Fuchs erst im 17. Jahrhundert erkannt wurde, ist er eine Gestalt der griechischen Mythologie. Eingeführt wurde das Sternbild zunächst unter dem Namen „Vulpecula cum ansere“ (dt. „Fuchs mit Gans“). Die Gans wird jedoch heute nicht mehr als anerkanntes Sternbild angesehen.

In der Mythologie wird der Fuchs mit Lailaps, dem schnellsten Hund seiner Zeit, in Verbindung gebracht. Auf der Insel Theben trieb der Fuchs sein Unwesen und konnte wegen eines göttlichen Zaubers nie eingefangen werden.

So wurde Lailaps auf den Fuchs angesetzt, der diesen unermüdlich jagte. Letztendlich beendete Zeus die aussichtslose Jagd und setzte beide in den Himmel.

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