Der Nachthimmel faszinierte unsere frühen Vorfahren vermutlich ebenso wie uns heute. Und manches unerklärliche Geschehen erzeugte gewiss auch Angst. Darauf verweisen jedenfalls in allen Kulturkreisen die vielen mythologischen Erzählungen, Versuche einer ersten Deutung der beobachteten Vorgänge. Der wissenschaftlichen Erforschung dieser Phänomene widmete sich schon bald die Astronomie, die in den alten Hochkulturen eine erste Blüte erlebte. Nie war aber das herrschende Weltbild nur von wissenschaftlicher Bedeutung, stets berührte es auch das Selbstverständnis des Menschen.
Die Schwester der Astronomie ist die Astrologie. Diese entstand vermutlich in Mesopotamien. Hervorragende Astronomen und Astrologen fanden sich früher vor allem unter den Babyloniern und Assyrern und besonders unter den Chaldäern. Schon immer war diese Art der Forschung ambivalent in der Wahrnehmung. Während die Kirche derlei Wissenschaft verurteilte, bezogen die Philosophen der Antike klar Position: Platon, Aristoteles und Pythagoras glaubten an den Einfluss himmlischer Vorgänge auf irdisches Geschehen.
Schon die Antike fasste Gruppen von 5-20 Sternen zu einer visuellen Einheit zusammen, die danach nach einem Tier, einem Gegenstand oder einer mythologischen Figur benannt wurde. Später wurden die Sterne in unserem Kosmos nach einem 400 Jahre alten System durch die Astronomen benannt. Dazu wird dem Namen ein Buchstabe des griechischen Alphabets vorangesetzt, ein Indiz für den Helligkeitsgrad des Sternes innerhalb der Konstellation. Der lateinische Genitiv der Konstellation bildet den zweiten Teil des Namens. Mit dieser Methode können lediglich 2.112 Sterne benannt werden, obwohl weit über 15 Millionen Sterne durch das Hubble-Telekop registriert sind. Damit ist einer persönlichen Sterntaufe mit dem eigenen Namen oder als Geschenk an eine geliebte Person Tür und Tor geöffnet und eine wunderbare Möglichkeit sich seinen Platz im Kosmos zu sichern. Allen Versuchen einer Aufklärung zum Trotz, die Faszination der Sterndeuterei ist ungebrochen und damit auch die Faszination, einer Person einen Stern zu taufen.
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Was ist eine Sternschnuppe?